Nach unserem Insel-Exil ging es also zunächst wieder mit dem Schnellboot und dem Bus zurück nach Bangkok und dann einen Tag später weiter Richtung Norden nach Kanchanaburi. Wir nahmen für die Strecke einen historischen Zug aus Deutschland – mit antiken Holzpritschen und modernen kreisenden Ventilatoren unter der Decke. Das Tempo während der Fahrt reichte zum Blumen pflücken und so ließen sich die vorbeiziehenden Landschaften und auch Wohnzimmer bestens bewundern. Aber wie das manchmal so ist – von der Fahrt gibts kein Foto, ist irgendwie beim aus dem Fenster gucken untergegangen.

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Bitte über die Gleise kraxeln und einsteigen!     Schwimmende Wiese im Fluss.

Das kleine Städtchen Kanchanaburi liegt am berühmten River Kwai in der Nähe des Eriwan Nationalparks, der für seine Wasserfall-Kaskaden bekannt ist. Hier wollten wir hin und nahmen wir den lokalen Bus. Denn allein der Besuch des Bahnhofs ist immer wieder ein tolles Erlebnis. Hat man die erste Armee von Neppern und Schleppern mit ihren überteuerten bis ungültigen Tickets erstmal abgewimmelt, eröffnet sich einem meist ein toller Blick hinein in eine Gesellschaft voller hilfsbereiter und neugieriger Menschen. Aber weiter: Im Dschungel angekommen wanderten wir die Pools entlang bis fast ganz nach oben und ließen uns zur Belohnung in dem eiskaltes Wasser von kleinen und großen Putzerfischen die Hornhaut von den Füssen knabbern. Mir (Klaus) war es ein wenig zu kalt und ich nutzte die Pools nur zur Fußkühlung, während Carmen ihre Bahnen schwamm.

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In Kanchanburi entdeckten wir ein hervorragendes kleines vegetarisch/veganes Straßenrestaurant, dass uns so gut gefiel, das wir einen Kochkurs machten. Wir durften uns sechs Gerichte aussuchen, die wir dann am nächsten Tag mit der liebenswürdigen Besitzerin und Köchin On gemeinsam zubereiteten.

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Als wir am Nachmittag eintrafen, war das Gemüse schon geputzt und geschnippelt, wir brauchten nur in die Schüsseln greifen und den Wok füllen – es war wie im (Außen-)Kochstudio.

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Hier ein paar Rezepte zum nachkochen, die frischen Zutaten findet man sicher ohne Probleme im Supermarkt um die Ecke …. :

Green- or Red Chili Paste

1 Teelöffel Zironen Gras
1 Teelöffel Galangal
1 Teelöffel Kaffir Zirtonen Blatt
in einem Mörser gut zerstampfen,

1 Teelöffel Knoblauch
1 Teelöffel rote oder grüne Chili
1 Teelöffel Zwiebel
in den Mörser dazu geben und noch mehr stampfen

1 Teelöffel Sojabohnen Paste oder Miso Paste
1/2 Teelöffel Cumin
dazu geben und mischen

Zimt Suppe
1 Teelöffel Koriander Wurzel
1 Teelöffel weiße oder schwarze Pfefferkörner
im Mörser gut mischen

1 Teelöffel Öl
1 Teelöffel Zimtpulver
alles im Wok für 30Sekunden kurz anfritieren

1 Becher Wasser
1/2 Becher gemischtes Gemüse (Shitake Pilze, Möhre, Brokoli und Salat)
2 Esslöffel Tofu
alles dazugeben und für 2 Minuten kochen

1 Esslöffel Sojasoße
1 Esslöffel Pilzsauce (gibts im Thailaden)
1 Teelöffel schwarze „süße“ Sojasauce
2 – 3 Teelöffel Zucker
1 Esslöffel Selerieblätter
1 Esslöffel Korianderblätter
1 Teelöffel frittierter Knoblauch
1 Prise Pfeffer
Alles hinzugeben und die Hitze runterdrehen.
Auf den Teller füllen und Korianderblätter und Pfeffer hinzufügen

Massaman Curry

1 Esslöffel Öl
1 Teelöffel rote Chili Paste
1 Teelöffel Curry Pulver
1 Esslöffel Zwiebeln
1 Esslöffel Tomate
3 Esslöffel Kokusnusmilch
2 Esslöffel Tofu
Alle Zutaten für 1 – 2 Minuten in der Pfanne anbraten

1/2 Becher Wasser
1/2 Becher Kokusnusmilch
1 Becher gemischtes Gemüse (vorgekochte Kartoffeln oder Kürbis, Möhre, Brokoli und Pilze)
hinzufügen und für 3 – 4 Minuten kochen

1 Esslöffel Sojasoße
1 Esslöffel Pilzsauce
1 Teelöffel Zucker
1 Teelöffel Zitronensaft
Zutaten hinzufügen und von der Kochplatte nehmen

1 Esslöffel Kokusmilch
1 Esslöffel geröstete Erdnüsse
vor dem Servieren oben drauf klecksen

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Am Schluss, als wir schon satt und müde auf unseren Stühlen hockten, überraschte On uns noch mit einem Nachtisch – sticky rice with Mango, ein köstlicher Milchreis mit Kokosnussmilch zubereitet, sehr lecker und in Thailand weit verbreitet. Die restlichen Rezepte gibts, wenn wir wieder in Deutschland sind (fertig gekocht versteht sich).

Unser Guesthaus war ein Hausboot auf Pontons und das ruhige Eckzimmer mit Balkon gefiel uns so gut, dass wir unseren Aufenthalt immer wieder verlängerten – bei sanftem Wellengang genossen wir täglich den Sonnenuntergang und schauten in die Strömung – mit einem kühlen Bier in der einen Hand und ein paar Pistazien in der anderen. Wir konnten uns nicht daran erinnern, in letzer Zweit so fest geschlafen zu haben, wie im blütenweißen, weichen Bett auf dem schunkelden River Kwai.

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Unsere Versuche, das Hausboot zu entern schlugen fehl, und so machten wir uns mit dem Bus auf den langen Weg nach Chiang Mei mit kurzem Zwischenstopp in Nakhon Sawan. In Nakhon Sawan bleibt kaum einer länger als eine Nacht, eine typische Durchgangsstadt. Am nächsten Morgen nahmen wir wieder den Zug (hier verkehrt nur ein „modernes Modell“ – buh!) und fuhren den ganzen Tag durch die beeindruckende Landschaft im Norden Thailands bis nach Chiang Mei. Wir tuckerten durch zerklüftete Bergregionen, vorbei an brennenden Wäldern und Wiesen. Der Zugbetrieb ist auf der einspurigen Strecke ist noch zum größten Teil Handarbeit, insbesondere was die Weichenstellung inklusive Logistik angeht. So konnten wir immer wieder beobachten, wie das Bodenpersonal an den kleinen Bahnhöfen und unser Lokführer, oft im Vorbeifahren, Dokumente austauschten – Unterlagen für den Bahnhof warf der Lokführer einfach in einer Mappe aus dem Fenster.

In Chiang Mei verbrachten wir unsere Tage zum größten Teil innerhalb der Stadtmauern, schlenderten durch die Straßen und über den Nachtmarkt. Eigentlich war es tagsüber fast schon zu warm für uns (35°C), so dass unsere Ausflüge kürzer und die Pausen länger wurden. Wir nahmen uns was zu Essen mit nach Hause, planten unseren Trip nach Laos und machten uns langsam mit dem Land vertraut, von dem wir bisher kaum etwas wussten.

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Klaus kauft sticky rice. Hmmm!                        Vorbereitungen für den Nachtmarkt.

Dann stand unsere Weiterreise nach Loas an. Auf dem Weg zur laotischen Grenzbrücke, denn Thailand wird durch den Mekong von Laos getrennt, machten wir einen kurzen Zwischenstop an einem weißen Tempel, der wenig mit einer existierenden Religion und mehr mit den Touristen auf dem Weg nach Laos zu tun hat. Trotz Disneylandcharakter ein bezaubernder Anblick.

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Wohnt hier vielleicht die Schneekönigin?           Beim Gang über die Brücke: Taschendiebe oder Untote?