Diese Stadt ist verrückt. Wer sich drauf einlässt, kann jede Menge Spaß haben. Wir brauchten solange, wie wohl die meisten hier in Vegas: nach einem Bier und zwei Minuten an der Slotmashine waren wir angekommen – im Phantasialand für Erwachsene.


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„Wie, die raucht?“ „Die raucht! Hier stehen überall Aschenbecher rum.“ Das war unsere erste ungläubige Erkenntnis, nachdem wir die Lobby im Casino unseres Hotels gefunden hatten. Wofür der Polizeibeamte in den USA sonst die Peitsche schwingt, ist hier Programm: smoke in public, drink in public, Glücksspiel. Alles konsequent trashig in bunten Themen-Hotel-Casinos verpackt – praktisch aufgereiht entlang einer Straße, dem sogenannten Strip. Am südlichen Ende des Strips stand unser Heim – eine stilechte Pyramide. Wie jedes Hotel-Casino hat es einen prägenden Geruch – unseres roch nach Vanille und Popcorn mit Butter.

Bevor wir unseren ersten Dollar in der Slotmashine verschwinden ließen, schauten wir auf die geübten Menschen. Das pure Glück sah anders aus – die Gesichter unaufgeregt, die Körper zusammengesackt, die Handgriffe an den Tasten enttäuschte Routine. Der Eindruck verstärkte sich nach unserem ersten Spiel sogar noch: Dollarnote rein, Taste drücken, die Bildchen rattern, irgendeine zufällige Kombination erscheint, nix gewonnen, Ende. Langweilig. Na gut. Nochmal: Dollarnote rein, Taste drücken, die Bildchen rattern, irgendeine Kombination erscheint, gewonnen. Gewonnen! Für nix, ich hab den Finger, mit dem ich die Taste gedrückt habe, noch nicht mal krumm gemacht und das Geld vermehrte sich. Großartig. Naja, wie das jetzt weiterging, könnt ihr euch vorstellen: wir haben es geschafft, und das Geld für unsere Weltreise erspielt, so wie wir es immer geplant hatten. Naja, nicht ganz, aber wir sind mit stolzen 2 Dollar Gewinn ausgestiegen. Das reichte zusammen mit dem Hotelgutschein für ein Getränk – im Hotel, das ja auch das Casino ist. Das ist mal ein Kreislauf, sehr stabil, würde der Doktor sagen.

 

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Fontänen tanzen vor dem Bellagio zu Celine Dions „My heart will go on“ – das war so schön kitschig, dass sich Carmen die imaginären Tränen vom Gesicht wischte, begleitet von einem lauten Schluchzer – woraufhin sich eine Asiatin so erschrak, dass wir den Spaß sogleich auflösten, zum großen Vergnügen ihrer zahlreichen Begleiter.

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Vulkanausbruch vor dem „Hotel Mirage“.

 

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Im „The Venetian“ gibts den „Canal nicht ganz so grande“ unter aufgemalten blauen Himmel –  sehenswert.

 

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 Wie jetzt, New York? Da waren wir doch schon! Was man hier sieht, ist ein (!) Hotel.